Rahmenbau Vorbereitung


Wie beginne ich...?

Hallo Hobbybastler, Liegeradfahrer und Leser,

 

es sollte ein vollkommen selbst gestaltetes und nicht aus alten Fahrradrahmen hergestelltes Liegetandem werden. Alles neu!

 

Da ich in der metallverarbeitenden Branche daheim und dem Umgang mit Metallen vertraut bin, war das schon mal geklärt.  

Zu Beginn stand die Frage, welche Rahmengröße und Maße brauche ich, um überhaupt den Anfang zu finden, denn ich hatte keine Möglichkeit ein ähnliches Gefährt zu vermessen. Außerdem waren folgende Punkte wichtig:

  • Untenlenker (Direktlenkung), wegen der entspannteren Fahrhaltung.
  • Vollfederung
  • Nach Möglichkeit alles in Edelstahl (um Pulverbeschichtung zu sparen). Es sollte der Rahmen einen metallisch polierten Schriftzug bekommen der Rest sollte gestrahlt werden.
  • Vierkantrohr 40x40x2 für den Hauptrahmen. Ist das Liegefahrrad fertig, kann ich jederzeit noch etwas anschweißen oder in die 2mm Wandung noch gut nachträglich Gewindelöcher bohren, was in einer dünneren Wandung weniger Belastbarkeit bringt. Ich dachte da an etwaige Gepäckträgersysteme. Nebenbei bemerkt: das Mehrgewicht beim fertigen Rahmen gegenüber einem Vierkantrohr mit 1,5mm Wandstärke von 3,5kg ist vernachlässigbar. Man kann mehr an der Variablen-Körpergewicht sparen.
  • Es gibt dem Liegerad auch mehr Steifigkeit. Torsionssteifigkeit, die ich an unserem alten von der Stange gekauften Tandem vermisste.
  • Innenverlegte Züge- da ich aus dem Rennsportbereich (Triathlon) komme, find ich das Verstecken solcher Details elegant.
  • Der ganze Rahmen sollte klappbar sein (Fahrzeug- und evtll. Flugzeugtransport).
  • Maximale Bodenfreiheit. Das Tretlager des Stokers sollte nicht zu dicht über dem Boden liegen. Gerade bei größeren Radabständen und Überqueren von "Hügelchen" wichtig!
  • Optimale Abstände zwischen meiner Frau und mir, um den Radstand zu verringern und somit den Wendekreis.
  • Rohloff- Nabenschaltung, wegen der Wartungsfeiheit.

Aus dem Internet druckte ich mir ähnliche Gefährte aus und "übersetzte" mir maßstabsgerecht Radstand, Sitzhöhen und -neigungen, sowie Tretlagerabstände und -höhen (zumindest annähernd). 

Dann baute ich aus Schrottteilen ein selbststehendes Gestell, an dem ich von alten Fahrrädern (ebenfalls vom Schrottplatz) die Tretlager inkl. Kurbeln abflexte und an die ungefähren späteren Positionen am Gestell anschweißte. Jetzt nur noch die Sitze, die ich auf der Spezialradmesse in Germersheim 2012 erstanden hatte vormontiert.

Um die mittlere Stellung der Tretlager auf unsere Beinlängen herauszufinden, setzten meine Frau und ich sich auf dieses Vehikel und ich korrigierte die Positionen der Tretlager nochmals (s. erstes Foto unten).

 

Dieses fertige Gestell war dann die "Schablone", vor dessen Hintergrund ich auf einer Werkbank Stück für Stück von der Spitze bis zum Ende den Rahmen baute (s. zweites Foto unten).

 

Die weiteren Arbeitsschritte sind in den nächsten Unterseiten zu finden...

Vorgefertigtes Gestell zur Maßbestimmung
Vorgefertigtes Gestell zur Maßbestimmung
Maßmodell
Maßmodell